Sie benötigen regelmäßig große Mengen an Brennholz und müssen dieses ofenfertig vorbereiten? Dann wissen Sie einen Holzspalter als Hilfsmittel sicherlich sehr zu schätzen. Was früher umständlich und kraftaufwändig mit der Axt von Hand vorbereitet werden musste, macht der Holzspalter heute automatisch – das Spalten bzw. Zerkleinern des Holzes.
Leider gehören Holzspalter nicht gerade zu den günstigsten Forstgeräten auf dem Markt. Da die Technik im Grund kein wirkliches Hexenwerk ist, fragen sich manche vielleicht: „Kann ich nicht selber einen kostengünstigen Holzspalter bauen?“
Nachfolgend erörtere ich die Möglichkeiten, gebe wichtige Tipps und vor allem Hinweise.
Für wen kommt der Eigenbau infrage?
Selbst, wenn ein Holzspalter technisch relativ simpel konstruiert ist, sollte beim Eigenbau einiges beachtet werden.
Deshalb ist es für technische bzw. handwerkliche Laien keine wirkliche Option, einen Holzspalter selber zu bauen, denn es wird zum einen entsprechendes Know-how und zum anderen handwerkliches Geschick verlangt.
Zudem kommt bei selbst gebauten Spaltgeräten beinahe immer die Sicherheit viel zu kurz. So gibt es zum Beispiel bei den gängigen Eigenbau-Holzspaltern keine Zweihand-Sicherheitsbedienung, was für den Nutzer eine große Gefahr darstellt.
Mit der Zweihand-Sicherheitsbedienung wird sichergestellt, dass während des Spaltvorganges beide Hände auf den Hebeln sind, um sich die Hände und Arme nicht zu quetschen.
Machen Sie sich zuvor Gedanken über die Maße
Wer es sich zutraut und dennoch einen eigenen Holzspalter bauen möchte, der sollte sich zunächst Gedanken darüber machen, welche Stammdurchmesser bewältigt werden sollen.
Zudem ist kürzeres Spaltgut weitaus leichter zu spalten als z. B. 120 cm langes.
Als Faustregel gilt hier: Für das übliche Kaminholz, welches aus vorgeschnittenem Holz gespalten wird, ist eine Spaltleistung von rund 7 Tonnen in der Regel völlig ausreichend.
Wer lediglich kleine Stücke zu spalten hat, kann sich auch einen mechanischen Holzspalter selber bauen.
Die Materialkosten liegen hier bei etwa 200 bis 300 Euro. Besonders leistungsstark sind diese jedoch nicht und der trotzdem notwendige Kraftaufwand ist dabei (auf Dauer) nicht zu unterschätzen.
Aus diesem Grund möchte ich nun auf den Eigenbau eines hydraulischen Holzspalters eingehen.
Holzspalter-Eigenbau: eine kurze Anleitung
Eines der wichtigsten Bestandteile des hydraulischen Holzspalters ist der Hydraulikzylinder.
Gebrauchte Zylinder bekommt man ab und zu auf dem Schrottplatz. Diese stammen dann meist von ausrangierten LKW oder von alten Maschinen.
Einen neuen Hydraulikzylinder zu kaufen ist sehr kostspielig – für den Preis eines qualitativen Zylinders kann in den meisten Fällen direkt ein neuer handelsüblicher Holzspalter angeschafft werden, der, wie bereits erwähnt, alle Sicherheitsstandards erfüllt.
Ein weiteres wichtiges Element ist das Antriebs- bzw. Hydraulikaggregat.
Es kann aus einzelnen Teilen gebaut oder als komplette Einheit gekauft werden. Es besteht aus:
- Fein- und Magnetfilter,
- Motor inkl. Pumpe,
- Einfüllstutzen sowie
- Tank- und Ablassöffnung plus
- Entlüftungsbohrung.
Der Öltank des Holzspalters sollte die dreifache Menge des Öls speichern können, welches in den (ausgefahrenen) Zylinder hineinpasst.
Komplettiert wird der Holzspalter durch einen fahrbaren Schlitten und das den Spaltkeil – also der Keil, welcher das Holz letztendlich spaltet.
Bei den Spaltkeilen kann man auf jene bekannter Hersteller zurückgreifen oder auf eine Axt bzw. ihren Kopf zurückgreifen. Allerdings sollten Sie hierbei sehr vorsichtig sein, da beim Spalten enorme Kräfte auf das Spaltmesser bzw. den Spaltkeil wirken.
Achtung: Wer einen Holzspalter selbst bauen möchte, benötigt neben Material und Werkzeug auch Fachkenntnisse zur
- Leistungsberechnung der Hydraulik-Komponenten und
- zur statischen Berechnung des Grundrahmens.
Weshalb ein handelsüblicher Holzspalter besser ist
Wer als Endverbraucher alle Bauteile für einen professionellen Holzspalter kaufen und diesen selbst bauen möchte, kommt hinsichtlich der Kosten oft nicht günstiger davon als beim Kauf eines fertigen Gerätes.
Allein für die Einzelkomponenten muss man, wenn man die Teile günstig bekommt, über 1.000 Euro auslegen.
Hinzu kommen noch die unzähligen Arbeitsstunden, welche in ein solches Projekt investiert werden müssen.
Weiters sprechen folgende Argumente für handelsübliche Holzspalter und gegen Holzspalter der Marke Eigenbau:
- Mehr Sicherheit, da die Zweihand-Sicherheitsbedienung und andere werksseitige Sicherheitsfunktionen verbaut sind.
- Bei einem Unfall mit handelsüblichen Holzspaltern zahlt die Versicherung meist ohne weitere Probleme. Bei selbst gebauten Holzspaltern sieht die Situation oft ganz anders aus.
- Es gibt eine Herstellergarantie bzw. einen Gewährleistungsanspruch.
- In der Regel gibt es einen Support/Reparaturservice bei Problemen mit dem Gerät.
- Der komplette Bauaufwand fällt weg.
- Viele Händler bieten an, das Gerät bei Nichtgefallen innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückgeben zu können.
- Das Gerät wird fertig oder zumindest teilaufgebaut geliefert – somit ist kein Spezialwerkzeug notwendig. Beim Eigenbau hingegen benötigt es ein deutlich erweitertes Werkzeugsortiment, u. a. ein Elektro- oder Schutzgasschweißgerät (MIG/WIG), Winkelschleifer usw.
Zusammenfassung
Geld sparen durch selbst Bauen ist eine schöne Sache, hinzu kommt der Stolz, etwas Funktionierendes eigenhändig erschaffen zu haben.
Beim Holzspalter ist das allerdings so eine Sache.
Die Materialien sind gar nicht so einfach zu bekommen und es braucht viel Fachkenntnis und handwerkliches Geschick, um einen funktionierenden und sicheren Holzspalter zu bauen.
Hinzu kommt, dass durch die teuren Einzelkomponenten nicht wirklich (viel) Geld eingespart werden kann.
Der Kauf eines fertigen Holzspalters ist hier also klar die bessere Lösung.
Vor allem das Thema Sicherheit sollte stets im Vordergrund stehen. Was bringen einem ein paar eingesparte Euro, wenn sich die Verletzungsgefahr dadurch um ein Vielfaches erhöht?
Anmachholz ist ein wesentlicher Bestandteil beim Anfeuern von Öfen, Kaminen und Lagerfeuern. Für die Herstellung dieser kleinen Holzstücke ist entweder ein sehr scharfes Messer und viel Vorsicht oder spezielle Anmachholz-Spalter
Schon seit mehr als 100 Jahren ist die hydraulische Übertragung von Kräften mittels Öl als Übertragungsmedium Stand der Technik, insbesondere bei Industrieanwendungen, im Baugewerbe und in der Landtechnik. Im Laufe
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Gleichgültig, ob Sie geübt im Umgang mit hydraulischen Holzspaltern sind oder, ob Sie das erste Mal mit so einem Gerät arbeiten: das Thema Sicherheit ist immer das Allerwichtigste. Selbst, wenn
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4 Kommentare zu „Holzspalter selber bauen – lohnenswert?“
Hallo, ich wünschte der Artikel wäre noch etwas länger und ausführlicher. Aber man kann nicht alles haben. 😉 VG
Ich frage mich sowieso, warum solche Eigenkonstruktionen überhaupt benutzt werden dürfen.
Schließlich stehen Öldrücke von ca. 200 bar an. Ohne entsprechende Sicherheitseinrichtungen eine recht brisante Kiste. Der Spaltdruck lastet zudem auf die gesamte Unterkonstruktion. Reißt da eine relevante Schraubverbindung ab, kann eine Mutter schnell zum Geschoss werden.
Auch versicherungstechnisch bei Unfällen sehr bedenklich.
Danke für diesen tollen Blog-Artikel. War sehr interessant zu lesen.
Hey!
Vielen Dank für’s Feedback!
LG Alex